Fortschritt 15.12.2024

Vom Vorgeplänkel zum mentalen „Tunnel“

Mein aktuelles Leistungsvermögen auf dem Velo reflektiert ziemlich genau meine Fahrt um den Zürichsee im letzten Oktober.

61.76 Kilometer in 2:10:33, was einem Tempodurchschnitt von 28.4 km/h entspricht. Das habe ich auf der mehr oder weniger flachen Strecke erreicht mit einer durchschnittlichen Leistung von 136 Watt und einer durchschnittlichen Herzfrequenz von 144 bpm.

Ich gehe davon aus, dass ich diese Leistung mit konsequentem Indoor-Training über die Wintermonate noch erheblich steigern kann. Und dann werde ich für die Strassensaison nächstes Jahr wieder meinen Triathlonlenker montieren, was mich auf dem Velo deutlich windschlüpfriger, d.h. aerodynamischer macht. Diese Position gilt es ohnehin das ganze nächste Jahr zu trainieren, damit sich mein Rücken auch bei langen, mehrstündigen Ausfahrten daran gewöhnen kann, ohne Spannungen oder Schmerzen zu verursachen.

Mein kurzfristiges Ziel bis nächsten Frühling: Die gleiche Strecke mit einem Tempodurchschnitt von 30 km/h zu absolvieren.

Ich bin froh, habe ich mir bewusst drei Jahre Zeit gelassen für meine Vorbereitung auf den grossen langen Tag im Oktober 2026. Eigentlich sind es ja zwei grosse, lange Tage. Voraussichtlich im Juni 2026 stehe ich am Start eines Ironman in Europa, vielleicht in Hamburg. Diesen muss ich erfolgreich finishen, um mich für die Weltmeisterschaften in Hawaii zu qualifizieren.

Für dieses Projekt hatte ich mich im Sommer 2023 ganz spontan und aus dem Bauch heraus entschieden. Heute ist mir klar, dass die Einlaufzeit von einem ganzen Jahr absolut notwendig war. Allein schon die körperliche Adaption an diese nach längerer Pause erneuten vielfältigen Belastungen benötigt Zeit. An die langsame, geduldige Heraugehensweise hat mich Coach Dan auch regelmässig erinnert.

Eine meiner früheren Gewohnheiten, mal einige Tage oder gar Wochen die Beine hängen zu lassen, um mich dann plötzlich mit einem enthusiastischen „Anfall“ von sportlicher Leidenschaft und Ehrgeiz komplett zu verausgaben, hat mir Dan definitiv ausgetrieben. So würde ich mich eher kaputt trainieren, statt meine Fitness aufzubauen. Recht hat er! So habe ich gelernt, meine sportlich-emotionalen Impulse zu zügeln. Die Entwicklung meiner Leistungswerte auf Garmin zeigt den richtigen Weg. Ich spüre, dass mein Testosteronspiegel für mein Alter zwar sicher noch recht hoch ist. Aber zum Beispiel den Impuls, jemandem gleich hinterher zu hecheln, der mich auf dem Rad überholt, lasse ich heute tiefenentspannt am Strassenrand liegen. Ich weiss, auf was ich im Training zu achten habe.

Um ehrlich zu sein, bin ich eigentlich erst in den letzten Wochen so richtig eingetaucht in den mentalen „Tunnel“ mit absolutem Fokus auf mein grosses Ziel. Was bisher „geschah“, war Vorgeplänkel.

Die letzten zwei Wochen dieses Jahres trainiere ich mit dem Bewusstsein, dass das Jahr 2025 absolut entscheidend sein wird. Ich bin gespannt und voller Vorfreude!


Share: